Rhizome: David Zehnder
Zehnders zeichnerische Praxis basiert nicht auf einem festen Konzept, sondern entfaltet sich in einem offenen, assoziativen Prozess. Die Linien und Formen entspringen inneren Impulsen und entwickeln sich in einem Wechselspiel zwischen gezielter Setzung und intuitivem Geschehenlassen.
Die Zeichnungen vereinen eine technoide Ästhetik mit Anklängen an die visuellen Sprachen indigener Kulturen. Sie wirken wie visuelle Archive eines kollektiven Unbewussten, in denen sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verwoben sind.
Der Ausstellungstitel Rhizome, ursprünglich aus der Botanik entlehnt, bezeichnet ein horizontales Wurzelsystem ohne festes Zentrum, das sich netzartig ausbreitet. Die Philosophen Deleuze und Guattari griffen den Begriff als Metapher für nicht-lineare, vernetzte Strukturen des Denkens auf – ein Prinzip, das sich auch in Zehnders Zeichnungen widerspiegelt: Linien wachsen in alle Richtungen, kreuzen und verzweigen sich und verdichten sich zu vielschichtigen Bedeutungsräumen.
Die Ausstellung ist vom 13. September 2025 bis Ende Januar 2026 auf dem Vorplatz der ZeughausKultur zu sehen.
