Bord war einst der Mittelpunkt des Zwischbergentals und stark bewohnt. Ein kleiner Bildstock war das kirchliche Zentrum. Um 1642 liess der Hauptmann Johann Amherd an der gleichen Stelle eine stattliche Kapelle errichten. Er schenkte den Bauplatz und übernahm sämtliche Baukosten. Nach seiner Verordnung sollte die Verwaltung immer in der Familie Amherd bleiben. Im grossen Erdbeben im Jahre 1855 stürzte das Dach ein. Die Familie Amherd übernahm die Wiederinstandstellung. Erst als um 1860 der letzte Amherd das Tal verliess, übernahm die Gemeinde Unterhalt und Verwaltung der Kapelle. 1973 hat die Gemeinde die Kapelle total renoviert. Bis 1850 wurde das Kapellenfest innerhalb und ausserhalb der Kapelle gross gefeiert. Die Zwischberger erschienen vollzählig und die italienischen Nachbarn aus St. Lorenzo kamen in Scharen über den Moncerapass zum Kapellenfest am Bord und schmuggelten den Festwein über die Grenze. Die Einheimischen schlachteten ein Schaf. Nach der mündlichen Überlieferung sollen die weltlichen Feierlichkeiten am Nachmittag länger gedauert haben als die geistigen am Vormittag.
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