Auf Spurensuche
Es ist angenehm warm, die Dächer von Sta. Maria baden in der Sonne, der Rom, sonst ein wilder Bach, plätschert gemächlich dahin. An seinem Ufer sitzt Martina Linn gerne in diesem Sommer 2022, macht Platz für musikalische Ideen, spinnt sie weiter.
Sie erinnert sich an ihre Kindheit, die sie am Inn und am Chamuerabach verbrachte, im damals noch idyllischen Bergdorf La Punt Chamues-ch. In der Primarschule lernte sie Rätoromanisch mithilfe der Tevletta von Artur Caflisch, dem blauen Buch mit seinen schön geschwungenen Buchstaben. Und sie hört, wie wir, die wunderschönen Melodien der rätoromanischen Volkslieder singen.
Seit sie Musik macht, lässt sie sich am liebsten in der Bündner Bergwelt inspirieren – und sie liebt die Musikalität der rätoromanischen Sprache. Also machte sie sich auf den Weg, diesen Spuren zu folgen. Das Resultat sind sechs Songs mit Gedichten rätoromanischer Lyrikerinnen und Lyriker, geboren zwischen 1824 und 1984, und drei neu arrangierte Volkslieder.